Pädagogik der Ganztagsschule
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Austausch Ganztagsschule, Berufsschule

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Beitrag  Valerie So Apr 19, 2009 4:55 pm

Guten Tag,

auf der Suche nach der Reihe zur Ganztagsschule an der PH, bin ich auf dieses Forum gestoßen. Ich wäre sehr am Austausch interessiert, theoretisch wie auch praktisch.

Ich bin seit einigen Jahren in Beruflichen Schulen als Sozialpädagogin tätig und bin im Rahmen meines Teams maßgeblich am Aufbau der Ganztagsschule in den BVJ Klassen an der GS Lahr beteiligt. Nach den Sommerferien starten wir in das zweite Jahr.

Ins Besondere interessiere ich mich für eine geeignete Rhythmisierung des Schultages und die Verzahnung zwischen Sozialer Arbeit und Lehrtätigkeit, um benachteiligte Jugendliche optimal zu fördern.

Ich freue mich auf einen Austausch!

Valerie Ries

Valerie

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Beitrag  billiboy58 Mo Aug 17, 2009 7:21 pm

Hallo Valerie,

das ist ein spannendes Thema. In NRW ist der Modelversuch GIGS eingeführt worden. Ganztag in der gesunden (Berufs)schule. Hierbei geht es um die Fachklassen des dualen Systems. Anlass waren die häufigen Beschwerden von Ausbildungsbetrieben, dass die Azubis zu selten in den Betrieben seien.

In der Berufsorientierung und in der Berufsvorbereitung als auch in den Berufsfachschulen halte ich das Thema für mindestens genauso relevant, da ich mittlerweile der Meinung bin, dass die pädagogischen Möglichkeiten der Halbtagsschule ausgereizt sind.

Würde mich freuen, etwas mehr von Deinem Konzept erfahren zu dürfen.

Grüße

Billi Boy

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Beitrag  Valerie Di Aug 25, 2009 12:43 pm

Hallo Billi Boy,

faktisch gesehen ist der Unterricht bei uns schon seit Jahren über den ganzen Tag verteilt. Neuerungen im vergangenen Jahr waren zum Beispiel die regelmäßige Hausaufgabenbetreuung, die Einrichtung einer Küche, in der sich die Schüler mittags verpflegen können und ein Extrapool an Stunden, in denen Individuelle Einzelförderung, bzw. in der Kleingruppe erfolgen kann. Im einzelnen waren das Maßnahmen zur persönlichen Entwicklung und zur gesellschaftlichen sowie zur beruflichen Integration. Wie z.b. Förderung nicht deutschsprachiger Jugendlicher, Prüfungsvorbereitung, Bewerbungstraining, Berufswegeplanung, Freizeit- und Erlebnispädagogische Maßnahmen (Waldabenteuertag, Kanu und Klettern, Eishalle...), kulturelle Angebote (Theater, Ausflug nach Straßburg), Lesetraining und KLassenbibliothek. Im nächsten Jahr haben wir zusätzlich unter anderem eine Fahrradwerkstatt, wie auch einen regelmäßigen Nachmittag im benachbarten Jugendzentrum geplant.

Neben diesen Bausteinen ist ein weiterer Kernpunkt Praktikum und Praktikumsbetreuung, wie auch innerschulische Kooperation mit regelmäßiger Teamsitzung, und außerschulische Kooperation mit Partnern, wie Arbeitsagentur, kommunaler Arbeitsförderung, Polizei, Eltern und Beratungsstellen.

Unsere größten Herausforderungen waren im vergangenen Schuljahr vor allem Schulverweigerung und die schwierige Lehrstellensituation für Hauptschüler. Vor allem die Schulverweigerer ziehen ein beträchtliches Maß an Energie auf sich (Hausbesuche, KLassenkonferenzen, Telefonanrufe usw), worunter andere Schüler dann leiden können, weil sie zu kurz kommen.

Viele Grüße,

Valerie

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Beitrag  billiboy58 Do Nov 26, 2009 5:05 pm

Hallo Valery,

mir scheint, wir bleiben hier ganz alleine. Crying or Very sad Komisch, wenn ich mit anderen Kolleginnen und Kollegen rede, dann ist Ganztag immer ein Thema, insbesondere für die Bildungsgänge BOJ, BGJ, BFS. Teilweise werden Ganztagsangebote auch für die HöHa gefordert.

Da Unterricht sich am Berufskolleg sowieso über den ganzen Tag hinweg zieht, wird dies allerdings schon häufig mit Ganztag gleichgesetzt. Ist aber falsch, wie wir wissen. Will man es aber richtig gestalten, so kommt sehr schnell die Ressourcenfrage auf. Also, was ist mit zusätzlichen Stunden für den Ganztagbetrieb und dessen Organisation und ähnliche Fragestellungen. Obwohl die Probleme in den angeführten Bildungsgängen immer größer werden und Ganztag eine wirklich hoffnungsvolle Alternative für eine sinnvolle und ordnungsgemässe Beschulung der Jugendlichen darstellen könnte, will sich niemand so recht daran trauen. Und nur mit kollegialem Engagement kriegt man das nicht gestemmt.

Hat irgendjemand vielleicht eine Idee, wie man ein Ganztagsschulkonzept in den angesprochenen Bildungsgängen des Berufskollegs möglichst kostenneutral umsetzen kann? Für Anregungen bin ich dankbar. In der Berufsschule in NRW gibt es nun GIGS (Ganztag in der gesunden Schule). Dies ist nur für die Fachklassen im dualen System und immer nur an einem Tag pro Klasse. Jedoch lassen sich einige Anregungen auch auf andere Bildungsgänge übertragen. Da durch GIGS aber insgesamt nicht mehr Unterricht im Schuljahr erteilt wird, bleibt es kostenneutral und somit für Träger und Verordnungsgeber attraktiv.

Ich fände es schön, wenn sich noch ein paar Kolleginnen und Kollegen an der Diskussion beteiligen würden.

Gruß
Billi Boy

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Beitrag  Valerie Do Nov 26, 2009 8:37 pm

Hallo Billi,

ja, es ist schade, dass sich hier niemand anmeldet. Meinen Kollegen diese Site zu empfehlen hat keinen Sinn, mit denen spreche ich lieber live.

Kostenneutral lässt sich so ein Vorhaben kaum umsetzen, von Ehrenamtlichen kann man nicht erwarten, dass sie sich in der Regelmäßigkeit engagieren, wie es notwendig wäre. Außerdem finde ich, dass eine qualitätsvolle, anspruchsvolle Arbeit auch entsprechend bezahlt werden sollte, sprich 1. Lehrer dafür benötigt werden und 2. Sozialpädagogen oder ähnliches.

Bei uns läuft es momentan ganz gut an, die Fahrradwerkstatt läuft, die Kooperation mit den Jugendzentrum steht, demnächst gibts Veranstaltungen mit der Drogenberatung, wir hatten schon erlebnispädagogische Outdoortage und fahren nach Freiburg um dort den Weihnachtsmarkt und eine Schnitzwerkstatt zu besuchen.

Meine Stelle wird über Kreismittel finanziert, die meiner Kollegin über ESF, Kreis und ESF übernehmen anteilig auch Material-, Fahrt- und Honorargelder. Die Stadt hat auch noch Fördertöpfe zur Integration jugendlicher Spätaussiedler. Ich denke, dass das das Mittel der Wahl ist, man muss schauen, bei welchen Fördertöpfen man sich um Gelder bewerben kann. Kostenneutral geht es nämlich einfach nicht.

Das Problem mit der Schulverweigerern ist dieses Jahr leider wieder akut. Und wir haben keinen Plan, wie man da langfristig strategisch dran geht. AKtuelle löschen wir nur Brände.

lg Valerie

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